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Energieverbrauch bei Kläranlage Gambach erheblich gesenkt

Dirk Friedrich, Doris Petry und Nils Brucker (von links) sind mit dem Blubbertest zufrieden. Die neue Technik in der Gambacher Kläranlage läuft optimal.


Vogelgezwitscher, viel Grün, himmlische Ruhe – in der Gambacher Kläranlage kommen Urlaubsgefühle hoch. Doch die Idylle trügt. Hinter dem Zaun ist modernste Technik im Einsatz für die Nils Brucker, Dirk Friedrich und Doris Petry die Verantwortung tragen. Dank ihrer umsichtigen, sorgfältigen und aufmerksamen Arbeitsweise sind die Werte der beiden Münzenberger Kläranlagen und des geklärten Abwassers immer im grünen Bereich. Und das bei stetig steigenden Anforderungen bei Vorschriften und Maschinenpark gleichermaßen.


„Ich bin froh, dass wir dieses souverän und selbstständig tätige Team haben“, so Bürgermeisterin Dr. Isabell Tammer. Wer erfolgreich arbeiten will, der braucht das nötige Handwerkszeug. Da macht auch die Technik in einer Kläranlage keine Ausnahme. So war jüngst ein umfassender Technik-Tausch notwendig.


Denn: Ohne Sauerstoffzufuhr kein sauberes Wasser und ohne entsprechende Belüftungstechnik kein Sauerstoff. Kein Wunder also, dass die Belüftungseinrichtung mit ca. 70-80% der größte Energieverbraucher jeder biologischen Kläranlage ist. Da macht die Gambacher Kläranlage keine Ausnahme. Fortschritte in der Technik ermöglichen jedoch die Optimierung des Energieverbrauchs in erheblichem Umfang und tragen dadurch zu entsprechenden Kosteneinsparungen bei.


Bei der Gambacher Kläranlage war es nun soweit. Die Membranbelüfter, die vom Boden des Klärbeckens Sauerstoff einblasen, waren am Ende ihrer Lebensdauer angekommen. Für Kläranlagenleiter Nils Brucker machte nach gründlicher Recherche der übliche Austausch keinen Sinn mehr. Die Stadt Münzenberg folgte Bruckers Rat und entschied sich für einen Austausch des kompletten Belüftungssystems.


In beiden Belebungsbecken der Gambacher Kläranlage hat die Firma AQUACONSULT Anlagenbau GmbH nun ihre hocheffizienten und energiesparenden AEROSTRIP®-Streifenbelüfter montiert. Nach erfolgreicher Inbetriebnahme der neuen Belüftung stand nun die Entscheidung im Raum, ob die vorhandenen Gebläse ebenfalls ausgetauscht werden müssten. Erfreulicherweise hatten sich die Laufzeiten der Gebläse durch den verbesserten Sauerstoffeintrag stark reduziert, so konnte man die alten Gebläse erhalten. Es kam lediglich zum Einbau neuer Elektromotoren mit verbesserter Energieeffizienzklasse.


Durch diese Maßnahmen sank der monatliche Energieverbrauch von Oktober bis Dezember 2020 um 40 %. Auf Dauer erwartet das Kläranlagen-Team, hochgerechnet auf den jährlichen Energiebedarf, eine Energieeinsparung von rund 30 % und hat zudem die Anschaffungskosten für neue Gebläse gespart.


Kläranlagenleiter Nils Brucker bestätigt die vom Hersteller angegebenen Vorteile: Eine effizientere Anordnung der Belüfter, eine höhere Lebensdauer und eine um bis zu 20 % höhere Sauerstoffausnutzung. Sehr zufrieden war Brucker auch mit der Zusammenarbeit mit der ausführenden Firma AQUACONSULT, deren Belüfter sich seit 30 Jahren weltweit bewähren.
„Natürlich ist der Energieverbrauch ein sehr wichtiger Faktor, jedoch spielt grundsätzlich die Reinigungsleistung der Kläranlage die entscheidende Rolle“, betont Brucker. Oberste Priorität bei allen Arbeiten in und an der Kläranlage hat die Einhaltung der behördlich festgelegten Ablaufwerte, sprich der Gewässerschutz. Und diese Anforderungen steigen ständig.


So gilt es beispielsweise seit zwei Jahren den beim Reinigungsverfahren entstehende Klärschlamm vor der Weiterverwertung vor Ort zu entwässern. Hierbei entsteht eine erhebliche Menge hochbelastetes Prozesswasser, welches zur Reinigung wieder in die Kläranlage zurückfließt. Das wiederum bedeutet eine große Belastung für die empfindliche Biologie in den Klärbecken. Mit dem neuen Belüftungssystem erreicht die Gambacher Kläranlage sicher und zuverlässig die erforderlichen Sauerstoffgehalte in der Biologie. Die Anlage ist gut gerüstet für die täglichen Herausforderungen – und spart dabei obendrein kostbare Energie.

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