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Finanzielle Entlastung bei Sanierung der Stadtmauer erwartet

Die Stadt Münzenberg ist steinreich. Im wahrsten Sinn des Wortes. Und die Kommune ist stolz auf ihr steinernes kulturelles Erbe. Eines der herausragenden Kulturdenkmäler im Stadtteil Münzenberg ist die Stadtmauer, die die Hessische Denkmalpflege als „bedeutendes nationales Kulturgut“ einstuft. „Erhaltung und Sanierung der Stadtmauer sind uns lieb – und teuer“, stellt Bürgermeisterin Dr. Isabell Tammer fest.
Der kostenintensive Marathon „Sanierung der Stadtmauer“ begleitet die jeweils politisch Verantwortlichen zuverlässig seit Jahren. Zum ersten Mal begonnen wurden diese Baumaßnahmen in dem Jahr 2013 mit der Sanierung der Mauerteile „In den Hirschgärten“, die bereits mit Kosten in Höhe von knapp 200.000 € zu Buche schlugen. Diese finanzielle Dauerbelastung kann eine Kommune nicht alleine stemmen. Ohne öffentliche Fördermittel aus entsprechenden Programmen zum Denkmalschutz von Bund und Land Hessen ist die regelmäßige Durchführung der umfangreichen und dringend notwendigen Arbeiten an der Stadtmauer nicht möglich. Finanzielle Hilfen kamen und kommen auch vom Freundeskreis Burg und Stadt Münzenberg sowie vom Wetteraukreis.
Der Magistrat der Stadt Münzenberg hat nun alle nötigen Förderanträge zur Fortsetzung der Sanierungsarbeiten an der Stadtmauer für 2021 fristgerecht gestellt. Jetzt gilt es vor der Wiederaufnahme der Arbeiten an den entsprechenden Mauerabschnitten die Förderbescheide abzuwarten. „Wir bauen darauf, dass Bund und Land die Stadt Münzenberg mit ihrem überregional bedeutenden Kultur-Erbe nicht alleine lassen“, hofft die Rathaus-Chefin.
Eine dauerhafte finanzielle Entlastung beim Thema „Sanierung und Erhalt der Stadtmauer“ erwartet die Stadt von der geplanten Errichtung eines Besucherzentrums durch die Verwaltung der Schlösser und Gärten Hessen (VSG) im Burgweg. Im Zuge der Projekt-Realisierung gehen 130 Meter Stadtmauer auf dem für das Besucherzentrum vorgesehenen Grundstück in den Besitz der VSG über. Der überwiegende Teil der Befestigung wurde in den vergangenen Jahren für rund 1 Million Euro saniert. Ein Drittel der Kosten stammten aus dem Haushalt der Stadt Münzenberg, ein Drittel finanzierte das Land Hessen und ein weiteres Drittel wurden durch Bundesmittel gefördert. Nicht unerwähnt darf an dieser Stelle bleiben, dass sich auch der Freundeskreis Burg und Stadt Münzenberg an allen bisher sanierten Teilen der städtischen Mauer mit 33.333,30 € beteiligt hat.
Allerdings - die Bauarbeiten sind noch nicht abgeschlossen. Die Kosten für die noch ausstehenden Sanierungsarbeiten an diesem Mauerabschnitt schätzt das beteiligte Fachbüro auf rund 275.000 €. Sollten wieder Fördermittel von Bund und Land zur Verfügung gestellt werden, so stehen Kosten in Höhe von rund 90.000 € als offener Anteil im Raum. Sanierungskosten, die von der Verwaltung der Schlösser und Gärten Hessen als künftigem Grundstückseigentümer übernommen werden. Ein weiterer Pluspunkt: Mit der Übernahme dieses Mauerabschnitts durch die VSG bleibt der städtische Haushalt von künftigen unkalkulierbaren finanziellen Risiken für anfallende Sanierungskosten – zumindest für diese 130 Meter – verschont. Und es ist nicht absehbar, ob auch in Zukunft noch Mittel von Bund und Land zur Unterstützung vorhanden sein werden. Sollten keine Fördergelder fließen, stünde die Stadt nicht nur mit dem bisherigen Drittel der Kosten in der Pflicht, sondern mit vollen 100 Prozent. „Ein finanzieller Alptraum für unseren Haushalt und den der nachfolgenden Generationen. Soweit das in unserer Hand liegt, gilt es diesen unbedingt zu vermeiden“, so Bürgermeisterin Dr. Isabell Tammer.

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