Veröffentlichungen

Gesund in Münzenberg: Handschmerz und Arthrose

Man merkt Prof. Dr. med. Gabor Szalay an, dass er ein außergewöhnlich engagierter Arzt ist, der für seinen Beruf brennt und mit gutem Gespür auf seine Patienten eingeht. Nach dem Vortrag bei „Gesund in Münzenberg“ nahm er sich sogar Zeit für persönliche Beratungen (linkes Bild). | Prof. Dr. med. Gabor Szalay (links) und Dr. Lutz Ehnert (MVZ Münzenberg) warben beim Hausarztkolleg für einen gesunden Lebensstil und boten die Veranstaltungen des Kneipp-Vereins Bad Nauheim als Unterstützung an.

Ab dem 60. Lebensjahr steigt die Wahrscheinlichkeit eine Arthrose zu entwickeln an. Über die Hälfte aller Menschen mit 60 Jahren und älter sind mehr oder weniger stark betroffen. „Der menschliche Körper ist von der Natur her einfach nicht dafür geschaffen, sehr viel älter zu werden als 60“, erläuterte Prof. Dr. med. Gabor Szalay in seinem Vortrag im Rahmen des Hausarztkollegs „Gesund in Münzenberg“. Dank moderner Medizin sieht die Wirklichkeit erfreulicherweise anders aus.
Der ausgewiesene chirurgische Handspezialist Prof. Dr. med. Gabor Szalay (Leiter des „Medical Campus Peil“ Bad Nauheim“) sieht daher in seinem Arbeitsalltag viele Patientinnen und Patienten mit Arthrose, also Knorpelabnutzungen im Gelenk. Vor allem das Daumensattelgelenk ist häufig betroffen. Verhindern lässt sich die Entstehung der Gelenkabnutzung nicht, so der Orthopädie und Unfallchirurg. Allerdings können Arthrose-Patienten eine Menge dafür tun, dass sich die Erkrankung nicht verschlimmert und dass sich Arthrose-Schmerzen bessern.
Humorvoll und anschaulich schilderte Prof. Dr. med. Gabor Szalay, was wirkt und was nicht wirkt. Bewegung und bewusste Ernährung sind für ihn die wichtigsten Ansätze, die jeder Mensch für sich selbst in der Hand hat. Es sind ganz simple Lebensweisheiten, aber doch oft genug schwer umzusetzen. Der berühmte innere Schweinehund erliegt leider viel zu oft den unterschiedlichsten Verführungen. Schmerzmedikamente und Injektionen sind für den Fachmann ein wichtiges Instrument, den Patienten Linderung zu verschaffen und Zeit zu gewinnen um eine OP hinauszuzögern. „Dies alles behandelt ausschließlich die Symptome der Arthrose, kann aber nicht heilen“, betonte Szalay. Letztlich führe bei bestimmten Erkrankungen sowie bei großem Leidensdruck kein Weg an einer OP und dem Einsatz eines künstlichen Gelenks vorbei.
Das Thema Arthrose in der Hand nimmt zwar den größten Teil seines Arbeitsalltags ein, doch das Behandlungsspektrum in der Praxis an der Sportklinik in Bad Nauheim ist viel größer. „Wir behandeln von Brüchen über Kreissägenverletzungen bis zu Neugierigen und Pechvögeln alles“, weckte Szalay die Neugier der zahlreichen Besucherinnen und Besucher von „Gesund in Münzenberg“. Besonderes Aufsehen erregten insbesondere seine Berichte über den Heimwerker, der seine Hand versehentlich in 14 Metern Höhe mit der Nagelpistole an einem Balken festgenagelt hatte oder die abgesägte Hand, die der Handchirurg in einer 14-stündigen OP wieder annähte. Der Patient hatte Glück und konnte die Hand wieder normal nutzen. „Aber daher bitte ich Sie – tragen Sie nie Arbeitshandschuhe, wenn Sie mit einer Kreissäge arbeiten. Vom rotierenden Sägeblatt eingezogene Handschuhe sind für Unfälle dieser Art die Hauptursache“ appellierte er an die über 60 Zuhörerinnen und Zuhörer.
Die Gäste verabschiedeten Prof. Dr. med. Gabor Szalay mit einem Riesenapplaus. Großes Lob gab es auch für den Organisator des Hausarztkollegs. Dr. Lutz Ehnert schafft es immer wieder, exzellente Fachleute nach Münzenberg einzuladen. Das ist alles andere als einfach, da er Wert darauf legt, dass der Referent seine Informationen gut verständlich übermittelt und nicht ausschließlich im „Mediziner-Latein“. Das stets voll besetzte „Historische Rathaus“ in Münzenberg zeigt, dass Ehnerts Idee dem Bedürfnis der Menschen nach medizinischen Informationen gerecht wird. Die nächste Ausgabe von „Gesund in Münzenberg“ findet am Mittwoch, den 17.09.25, um 18:00 Uhr statt. Dr. Ingolf Askevold, der allgemein-viszeralchirurgische Chefarzt vom Gesundheitszentrum Wetterau, spricht zum Thema „Bauschmerz: Wann muss operiert werden?“.

Zurück