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Stadt Münzenberg beendet Flüchtlingsbetreuung

Nach rund 6 Jahren geht für die Stadt Münzenberg eine Ära zu Ende. Anfang 2014 hatte der Wetteraukreis damit begonnen, den Städten und Gemeinden im Kreis Flüchtlinge direkt zu zuweisen. Die kommunale Flüchtlingsarbeit endete nun mit der Verabschiedung der letzten beiden Flüchtlingsbetreuer in städtischen Diensten. Der Wetteraukreis ist seit 01. Januar 2021 wieder die alleinig zuständige Stelle für sämtliche Belange der Betreuung geflüchteter Menschen. Damit setzt die Verwaltung des Wetteraukreises endgültig einen bereits im Februar 2019 gefassten Beschluss des Kreistags um.

Bürgermeisterin Dr. Isabell Tammer (links) und Personalratsvorsitzender Janek Eckert (rechts) dankten Susanne Kemenyfi und Peter Dieckmann für ihren jahrelangen engagierten Einsatz. Gemeinsam mit den aus dem Team Flüchtlingsbetreuung bereits ausgeschiedenen Mitgliedern Winfried Muziol, Gudrun Kruhm und Heike Mühlenbruch haben die beiden dafür gesorgt, dass die in Gambach untergebrachten Geflüchteten immer Ansprechpartner fanden, die bei Problemen aller Art tatkräftig halfen, die Wege in der fremden Umgebung aufzeigten und bei Kontakten zu Sozialarbeitern, Behörden und Ärzten unterstützten.

„Ihre Arbeit war für die Geflüchteten und für uns in der Verwaltung von unschätzbarem Wert, vor allem dadurch, dass Sie konsequent immer die Ihnen anvertrauten Menschen in den Mittelpunkt stellten und Sie nie auf die Uhr geschaut haben, wenn akuter Handlungsbedarf anlag“, so Dr. Tammer bei der offiziellen Verabschiedung. Der bisher in der Verwaltung für Flüchtlingsangelegenheiten zuständige Janek Eckert ergänzte: „Das war eine spannende, anspruchsvolle Zeit, die wir Dank des sehr engagierten Teams gut gemeistert haben“.

Mit dieser Form der intensiven Betreuung vor Ort ging die Stadt Münzenberg im Wetteraukreis ihren eigenen Weg. „Diese Vorgehensweise hat sich bewährt.“, zieht Bürgermeisterin Dr. Isabell Tammer eine positive Bilanz. „Ich bin überzeugt, dass wir dadurch um viele Probleme herumgekommen sind, mit denen andere Kommunen im Bereich der Flüchtlingsbetreuung zu kämpfen hatten.“

Alleinige Ansprechpartnerin für die aktuell in Gambach lebenden Asylbewerber*Innen ist seit Jahresbeginn Petra Weitz. Sie ist bereits seit 2019 für den RDW (Regionale Dienstleistungen Wetterau) im Auftrag des Wetteraukreises als Sozialarbeiterin für Münzenberg zuständig und kennt die Menschen mit ihren Anliegen daher bereits sehr gut. Sie ist für alle Fragen rund um die Flüchtlingsbetreuung erreichbar unter 0160 / 97 84 22 34.

Auch wenn die städtische Flüchtlingsbetreuung beendet ist – die Flüchtlingsarbeit in Münzenberg geht weiter. Von der allerersten Zuweisung an waren zahlreiche Münzenberger Bürgerinnen und Bürger mit hohem Engagement und intensivem Einsatz für und mit den Geflüchteten aktiv - und sind es vielfach immer noch. „Diesen vielen Helferinnen und Helfern danke ich sehr. Ohne Sie alle – ob im Runden Tisch Flüchtlingsbetreuung organisiert oder rein als Privatleute – wäre die Ankunft in Deutschland für viele Menschen noch schwerer geworden als ohnehin“ – das steht für Rathauschefin Tammer fest.

Die Devise „Geht nicht gibt’s nicht – es geht SO nicht“ galt immer. Gleich ob es um medizinische, (zwischen)-menschliche oder schulische Probleme ging – mit viel Geduld, viel Herz und viel Empathie packten die Münzenbergerinnen und Münzenberger mit an. Die in Münzenberg gelebte Willkommenskultur tat beiden Seiten gut. Gemeinsame von ehrenamtlich Aktiven organisierte Weihnachtsfeiern, Sommerfeste oder persische Norouz-Frühlingsfeste brachten Alt- und Neubürger zusammen. Inzwischen sind auch Freundschaften entstanden. Das ist gut, doch das Thema Integration braucht auch in Münzenberg noch einen langen Atem. Wer sich hier ehrenamtlich einbringen möchte, ist herzlich willkommen. Erste Ansprechpartnerin ist Heike Mühlenbruch. Sie ist erreichbar per Mail unter h.muehlenbruch@muenzenberg.de.

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