Mit finanzieller Unterstützung aus dem Dorfentwicklungsprogramm (IKEK) können sich Marina und Dennis Böcher mit Sohn Hannes ihren Wohn(t)raum – den Ausbau der historischen Scheune – verwirklichen.

Über 250 Jahre ist sie alt, die Scheune mit dem prägnanten Mansarddach im Münzenberger Steinweg. Schon auf der Gladbach-Zeichnung Münzenbergs von 1844 sind Scheune und Wohnhaus Steinweg 46 zu sehen. Mit dem Ende der landwirtschaftlichen Nutzung vor rund 20 Jahren ging die „Scheuer“ quasi in Rente.
Als sich für Marina und Dennis Böcher die Frage nach einem eigenen Zuhause stellte, waren schnell zwei Dinge klar: Ihnen war es wichtig, in Münzenberg zu bleiben und es sollte keines der typischen modernen Wohnhäuser sein. Da bot sich die Scheune auf dem Grundstück an, auf dem Familie Böcher heute schon mit vier Generationen auf einem Hof zusammenlebt. Als Einzelkulturdenkmal erfordert die Umnutzung eine enge Abstimmung mit dem Denkmalschutz. Corina Sauerwein von der Unteren Denkmalschutzbehörde des Wetteraukreises war daher von Beginn an involviert – brachte einst sogar die Idee des Scheunenausbaus ins Spiel.
Nach einer Vorstudie durch Architekt Gustav Jung, der als Altbaulotse aktiv war, stand für Böchers fest: „Wir wagen den Schritt und bauen die Scheuer aus“. Gustav Jung vom Büro für Architektur und Denkmalpflege aus Bad Nauheim plante gemeinsam mit Architektin Alexandra Vydra den Scheunenausbau des mit Bruchsteinen gemauerten EGs und dem Fachwerkgeschoss im 1. OG zu einem zeitgemäßen Wohn(t)raum.
Die Förderung der privaten Maßnahme erfolgte im Rahmen des Förderprogramms Dorfentwicklung des Landes Hessen. „Die Zusage der finanziellen Mittel hatte einen maßgeblichen Einfluss auf unsere Entscheidung, unseren Traum vom Wohnen in alten Mauern zu verwirklichen“, sind Marina und Dennis Böcher über die gute Beratung und Unterstützung sehr dankbar.

Christina Braum von der Fachstelle Strukturförderung des Wetteraukreises war von Anfang an eingebunden. Erheblichen Anteil an den Planungen des IKEK hatten auch das Land Hessen und externe Fachleute wie Dr. Andrea Soboth und André Haußmann vom Team 360°. Dank der außerordentlich guten und kreativen Zusammenarbeit zwischen Familie Böcher, der Kommune sowie der Fachstelle Strukturförderung des Wetteraukreises ist in Münzenberg im Steinweg bald ein tolles Ergebnis erfolgreicher Dorfentwicklung zu sehen.