Das Wettertal und seine Bewohner
Kurzer historischer Überblick
Die Stadt Münzenberg mit ihren 5.800 EinwohnerInnen liegt in der nördlichen Wetterau. Die Burg Münzenberg, die aufgrund der beiden Türme die Assoziation des "Wetterauer Tintenfass" hervorruf, ist das Wahrzeichen dieser Landschaft. Die während der Regentschaft von Kaiser Friedrich I. "Barbarossa" um 1160 erbaute Burg ist mit ihren zwei gewaltigen Rundtürmen eine der größten deutschen Burganlagen. Zu ihren Füßen liegt der Stadtteil Münzenberg mit seinem gut erhaltenen Stadtkern und dem abseits in der Gemarkung liegenden Galgen.
Auch die anderen Stadtteile blicken auf eine lange Vergangenheit zurück. Aus archäologischen Funden ist die Besiedlung des Gebietes seit etwa 3000 v. Chr. belegt. Der Stadtteil Trais wurde 790 n. Chr., der Stadtteil Gambach im Jahre 798 n. Chr. erstmals urkundlich erwähnt. Der Stadtteil Ober-Hörgern ist seit 1271 nachweisbar. In diesen Stadtteilen gibt es noch wohlerhaltene dörfliche Straßenzüge und andere historische Baudenkmäler. Das Wahrzeichen von Gambach ist der 52 m hohe Kirchturm der von 1698 bis 1703 erbauten evangelischen Kirche. Auch die alte Dorfkirche in Trais ist besonders bemerkenswert, da die erste urkundliche Erwähnung bereits aus dem 8. Jahrhundert stammt.
Die heutige Stadt Münzenberg wurde im Zuge der Gebietsreform 1972 gebildet. Verkehrsmäßig ist die Stadt über das "Gambacher Kreuz" (BAB A 5 / A 45) und die Anschlussstelle Münzenberg erreichbar.
Siedlungsbeginn
Die ersten Bandkeramiker werden in Trais sesshaft.
Glockenbecherkultur
Durch Gambi, den Glockenbechermann, wird die erste Besiedlung Gambachs nachgewiesen.
Römer
Die Villa Rustica in Gambach ist ein Zeugnis der Ansiedlung der Römer im Wettertal auf dem heutigen Stadtgebiet von Münzenberg.
Mittelalter
Es ist viel Bewegung in der Besiedlung. Die ersten Münzenberger kommen aus Kloster Arnsburg nach Münzenberg. Der Bau der Burg Münzenberg wird in großen Teilen der Stauferzeit um 1162 zugerechnet.
Frühe Neuzeit
Die Gambacherin Ratzkatrein wird eines der letzten Opfer der Hexenverfolgung.
Neuzeit
Die nationalsozialistische Herrschaft geht auch an Münzenberg nicht vorbei. Alle Münzenberger Juden werden vertrieben oder verschleppt. Das Innenleben der Synagoge in Münzenberg wird am 10.11.1938 vollkommen zerstört.
Gebietsreform
Seit dem 01.01.1972 existiert die Stadt Münzenberg in ihrer heutigen Form. Gambach und Ober-Hörgern wurden im Zuge der Gebietsreform mit Trais und Münzenberg zu einer Stadt zusammengeschlossen.